Im Rahmen des Seminarkurses zum Thema Nationalsozialismus fand von Montag den 04.03 bis Freitag dem 08.03 2024 eine Fahrt nach Polen statt. Dabei wurden unter anderem die Altstadt Krakaus besichtigt und das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz besucht. Insgesamt waren Schüler*innen aus der Torhorst-Gesamtschule, dem F. F. Runge Gymnasium, dem Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum sowie Azubis der Stadt Oranienburg und wenige Schüler aus Werder dabei.
Am Montag ging es um 8:00 Uhr am Oranienburger Bahnhof los. Gegen 16:00 Uhr erreichten wir die Stadt Gleiwitz im heutigen Polen, die damals (bis 1945) zum Deutschen Reich gehörte. Die Stadt ist deswegen von Bedeutung, da am 31. August 1939 verkleidete SS-Männer den Sender Gleiwitz überfielen, um Hitler einen Kriegsgrund zugeben.
Am Dienstag besuchten wir das Stammlager – Auschwitz 1. Unser Guide Lucas führte uns über das Gelände. Dabei erfuhren wir, wie es zum Holocaust kam und warum die Nazis Juden aus ganz Europa nach Auschwitz brachten. Wir erfuhren, welche Strafen Häftlinge bekamen und wie sich Auschwitz vom Arbeitslager in ein Vernichtungslager umwandelte. In den Gebäuden gibt es viele „Spuren“ der Häftlinge, von Schuhen und Prothesen bis hin zu den Haaren und ausgebrochenen Zähnen der Häftlinge zu sehen. Am Ende zeigte uns Lucas die einzige noch existierende Gaskammer in Auschwitz. Ein bedrückendes Erlebnis…
Mittwoch ging es nach einer Besprechung zum Vernichtungslager Auschwitz 2 / Birkenau. Als erstes sind wir zum Torhaus am Eingang gegangen, um uns die enorme Größe von Auschwitz2 / Birkenau vor Augen zu führen. Dann zeigte uns Lucas eine Schlafbaracke der Häftlinge und erklärte uns, wie der Tagesablauf im Lager strukturiert war. Dann sind wir zu der „Rampe“ gegangen. Dort sind die Häftlinge, vor allem Juden angekommen und wurden entweder zur Registrierung eingeteilt oder – wie die meisten Juden – direkt zu den Gaskammern gebracht. Dann gingen wir zu den Gaskammern am Rand des Lagers, wo wir lernten, wie ein Sonderkommando aus Häftlingen gezwungen wurde, die Juden in die Gaskammern zu begleiten. Sie sagten ihren Mithäftlingen, sie würden nur eine Dusche nehmen, um ihnen wenigstens noch ein kurzen Moment der Sicherheit zu geben. Denn egal was die Leute des Sonderkommando gesagt hätten, dem Tod wären sie nicht mehr entkommen. Danach liefen wir zu zwei weiter entfernten Gaskammern. Am Ort, an dem die Asche verbrannter Juden liegt, legten wir spontan eine Schweigeminute ein, um an die Opfer dieses Lagers und aller anderen Lager zu gedenken.
Am Donnerstag gab es eine Stadttour durch die Altstadt Krakaus sowie die Besichtigung des Judenviertels. Eine große Überraschung war ein Zeitzeugengespräch mit der Auschwitz- Überlebenden Niusia Horowitz-Karakulska, die auf Schindlers Liste gelangte und dadurch den Holocaust überlebte. Zum Abendbrot ging es in ein Jüdisches Restaurant.
[Jonas Stein, Teilnehmer des Seminarkurses zum Thema Nationalsozialismus, Klasse 12]